Gebäudediagnostik

Gebäudediagnostik

Schimmelbefall in Wohnräumen gehört mittlerweile zu einem weit verbreiteten Problem.
In vielen Fällen kann ein falsches Heiz- und Lüftungsverhalten die Ursache sein. Es können aber auch bauliche Mängel und sogenannte Wärmebrücken eine Schimmelbildung fördern. Hierbei ist Feuchtigkeit als Lebensgrundlage für die Schimmelbildung unverzichtbar, ob als flüssiges Wasser oder in der Form von Luftfeuchtigkeit.

Die Baufeuchtemessung gehört daher zu den elementaren Aufgabenstellungen in der Gebäudediagnostik.
Darüber hinaus setzt das Architekturbüro Wechsung Apelt Architekten aus Hamburg in der Untersuchung von baulichen Mängeln Datenlogger, die Endoskopie und die Oberflächentemperaturmessung ein.

Baufeuchtemessung

Das Aufspüren von Feuchtigkeit und die Erkennung der Feuchtigkeitsverteilung in Wänden, Decken und Fußböden gehört zu den elementaren Aufgabenstellungen in der Gebäudediagnostik. Mit der Information über die Feuchtigkeitsverteilung in einem Bauteil kann die Ursache für einen Feuchtigkeitsschaden eingegrenzt werden. Die Feuchtigkeitsmessung wird mittels einer Aktivelektrode mit einem konzentrierten Hochfrequenzfeld durchgeführt und erfolgt ohne Beschädigung des betroffenen Bauteils.

Schimmelbildung

Schimmelpilze entwickeln sich oft im Verborgenen bevor sie so deutlich sichtbar sind wie in diesem Beispiel.

Über einen längeren Zeitraum konnte Regenwasser aus einem undichten Regenfallrohr außenseitig in die Fassade eindringen. Da dieser Bereich auf der Innenseite durch Möblierung verstellt war, blieb die Schimmelpilzbildung bis zum Auszug unentdeckt.

Lufttemperatur und Luftfeuchtemessung

Das Erfassen der Raumlufttemperatur und der relativen Luftfeuchte im Rahmen einer Gebäudeuntersuchung dient der Beurteilung der allgemeinen Raumklimasituation. Zur Überprüfung von Tauwasserbildung auf Bauteiloberflächen wird die Taupunkttemperatur herangezogen, die in direkter Abhängigkeit zu der Raumlufttemperatur und der relativen Luftfeuchte steht. Unterschreitet eine raumseitige Bauteiloberfläche die Taupunkttemperatur der Luft wird Wasserdampf in Form von Kondensat ausgeschieden.

Hausschwamm- und Pilzbefall

Hausschwamm- und Pilzbefall stellen sich in vielen Form- und Farbvarianten dar. In diesem Fall handelte es sich um einen Schaden auf der Unterseite einer Holzdiele in einem Badezimmer. Die genaue Bestimmung solcher Befallarten erfolgt im Labor.

Endoskopie

Für die Sichtprüfung von verdeckten Konstruktionen wird die Endoskopie eingesetzt. Die Endoskopie findet Anwendung beispielsweise in der Zustandsuntersuchung von schwer zugänglichen Bereichen, wie Hohlräume hinter Wand- und Deckenverkleidungen, Luftschichten in zweischaligem Mauerwerk, unzugängliche Stellen in Dachräumen sowie in der Untersuchung des Zustandes von verdeckten Balkenköpfen und Balkenauflagern. Der kleine Durchmesser der Endoskopiesonde von 5,5 mm erlaubt es auch kleinere Öffnungen für die Untersuchung zu verwenden. Die aufgenommenen Farbbilder und Videosequenzen lassen sich zur Auswertung auf einen PC übertragen.

Datenlogger

Bei Feuchteschäden bzw. bei Schimmelbildung entsteht häufig die Fragestellung, ob diese durch eine mangelhafte Konstruktion oder durch das Nutzerverhalten verursacht wurden. Um in solchen Fällen der Schadensursache auf den Grund zu gehen gilt es neben der Untersuchung der Bausubstanz auch das Nutzerverhalten zu überprüfen. Datenlogger registrieren die für die Kontrolle des Heiz- und Lüftungsverhaltens relevanten Messdaten. Die Auswertung der Messdaten in Verbindung mit der Heizkostenabrechnung hilft die Ursachen für Tauwasserbildung besser einzugrenzen und somit wesentliche Erkenntnisse für die Einleitung der richtigen Schritte einer erfolgreichen Vermeidung dauerhafter Schäden im und am Gebäude abzuleiten

Schadensortung

Nicht immer liegen Feuchteschäden an baukonstruktiven Mängeln oder an falschem Nutzerverhalten. Im gezeigten Beispiel lag der Grund für einen erheblichen Feuchtigkeitsschaden in einem zernagten Abwasserrohr. Ratten hatten sich durch das Kunststoffrohr einer HT-Abwasserleitung gebissen. Mit Hilfe einer endoskopischen Untersuchung der verkleideten Sanitärinstallationen konnte die Ursache für den Wassereintrag gefunden werden.

Oberflächentemperaturmessung

Mit Hilfe eines Präzisions-Infrarotthermometers kann die Oberflächentemperatur eines Bauteils berührungslos ermittelt werden. Mit den Informationen über die Raumlufttemperatur, der Raumluftfeuchtigkeit und der Oberflächentemperatur von Bauteilen lassen sich Gefahren von Wärmebrücken und somit Gefahren von Schimmelpilzen erkennen.

Dabei funktioniert ein Infrarotthermometer nach dem gleichen Prinzip einer Infrarotkamera. Das Thermometer ermittelt die Oberflächentemperatur eines Objekts, indem es die Menge der von der Oberfläche emittierten Infrarotenergie misst. Ein Infrarotthermometer kommt zum Einsatz, wenn auf eine bildgebende Darstellung von Temperaturstrukturen in einem Bauteil verzichtet werden kann.
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